Subcompact Kettenblätter von absoluteBlack

23. Jun 2020Tests von Equipment rund ums Rad

Kompakt-Kurbel mit 34/34 oder geht’s noch besser?

In hügeligen Gegenden mit dem Rennrad fahren anzufangen ist sicherlich nicht die beste Idee für jemanden, der gut sechs Jahre kaum bis gar keinen Sport gemacht hat. Keinerlei Muskeln, noch weniger Kraft und dann die Rennrad-Übersetzungen, bei welchen sogar Trainierte bei großen Steigungen ins Straucheln kommen.

Meine erste Unternehmung, die Übersetzung meines Rennrads bergtauglicher zu machen, war eine Kassette mit 11-34 Zähnen * zu montieren, so dass ich mit meiner Kompakt-Kurbel (34/50) nun auf eine 1:1-Übersetzung kam, also 34 Zähne an der Kurbel und 34 Zähne an der Kassette. In jedem Fall eine tolle Verbesserung und Erleichterung am Berg, wenn man zwei Gänge mehr nach unten hat.

Kleine Anmerkung: Zur Montage einer Shimano-Kassette braucht man neben einer Kettenpeitsche noch einen Kettenabzieher *. Alleine aus Verschleißgründen ist das ein Werkzeug, das man immer zu Hause haben sollte, wenn man nicht auf einen Termin in der Werkstatt warten möchte und selbst nicht gerade 2 linke Hände hat.

 

 

Subcompact Ovals von absoluteBlack

Nach weiteren Niederlagen am Berg – das heißt absteigen ab 15 % Steigung – war ich es leid und machte mich schlau(er). Überall hieß es nur, mit dem 110er Lochkreis hat das kleinste Kettenblatt eben 34 Zähne, weniger ist nicht drin. Mit anderen Kurbeln ändert sich die Kettenlinie, was einen anderen Umwerfer erfordert. Dann gäbe es noch die 3 x 9-fach Schaltungen (Shimano Sora), wobei hier dann aber die komplette Schaltung umgebaut werden müsste. Falls du gerade nur Bahnhof verstehst, ist vielleicht mein Artikel für dich interessant, in dem ich den 110er Lochkreis und andere Grundlagen zur Übersetzung erkläre.

Dann fand ich die ovalen Kettenblätter von absoluteBlack, die mittels spezieller Adapterschrauben mit der Ultegra R-8000-Schaltung kompatibel sind. Das Geniale: die Kettenblätter können auch weniger als 34 Zähne haben, nämlich 32 Zähne * oder sogar nur 30 Zähne *. Noch dazu sind es Ovals, was die Kraftübertragung und Leistung auf dem Rad verbessern soll. Ich war gespannt. Aufgrund der Schaltkapazität meines Schaltwerks wählte ich als größes Kettenblatt die Variante mit 46 Zähnen *, das Blatt mit 48 Zähnen * ist zu groß.

Nach der wirklich einfachen Montage der beiden Kettenblätter (30/46 Zähne) fühlte sich die erste Testfahrt mit den Ovals an wie auf Eiern. Wackelig und mit Unwucht – der Ovals-Effekt eben.

Nach der zweiten Testfahrt – an die Unwucht gewöhnt man sich schnell – kam das 30er Kettenblatt dann voll zum Einsatz: eine unerwartete 21 % Rampe tat sich vor mir auf, und was soll ich sagen: Absteigen musste ich jedenfalls nicht! Wobei das Tempo mit ca. 4 km/h schon ziemlich langsam ist und die Balance gehalten werden will!

Subcompact Kettenblatt von absolute Black mit 46 Zähnen

Subcompact Kettenblatt von absolute Black mit 30 Zähnen

Ovale Kettenblätter von absoluteBlack mit 30 / 46 Zähnen an einer Ultegra Kurbel

Wer bei Shimano bzw. rund und nicht oval bleiben möchte, für den wäre vielleicht auch die Shimano-Gravel-Reihe mit den GRX-Komponenten einen Blick wert. Die GRX600 Kurbel mit 30/46 Zähnen soll angeblich auch fürs Rennrad passen, allerdings braucht man dazu noch einen GRX-Umwerfer, da sich die Kettenlinie verändert. Die GRX400 Gruppe mit 2×10-fach könnte sogar eine noch bessere Übersetzung, nämlich 30 Zähne Kettenblatt und 36 Zähne Kassette. Das ist dann allerdings Tiagra-Niveau und weit entfernt von meiner Ultegra.

Fazit zu den subcompact Kettenblättern von absoluteBlack

Zwei Gänge mehr nach unten sind zwei Gänge weniger nach oben. Die fehlenden Gänge also 50/11 bzw. 50/13 fahre ich viel zu selten und auch zu kurz, als dass sie mir ernsthaft fehlen würden.
Ich möchte die Ovals zum Einen wegen dem 30er Kettenblatt (und damit eine 30/34-Übersetzung) und zum Anderen wegen der ovalen Form nicht mehr missen!

20 % Steigungen sind für mich jetzt fahrbar und es macht einen riesen Spass!