Mit 15 Jahren, also 1999, kaufte ich mir von meinem hart ersparten Taschengeld ein neues Rad: Ein feuerrotes Mountain Bike mit Diamant-Stahlrahmen, Federgabel (!) und 21-Gang-Schaltung (3 x 7, seinerzeit das Maximum) und wieder Dreh-Griff-Schalter – die fand ich genial – für 515,- DM. Leider war es kein hochwertiges Rad, es machte mir wenig Freude. Das Treten war mühsam, die Laufräder liefen schwer, ich saß sehr gestreckt und mit Sattelüberhöhung auf einem Sattel, der nicht passte und mein Nacken machte sich auch bemerkbar. Dazu ein schwerer Schulranzen auf dem Rücken und es dauerte nicht lange, bis ich doch wieder mit dem Bus zur Schule fuhr.

Die anfängliche Euphorie über das neue Rad verflog, die Freizeitausfahrten wurden weniger, die Schule wurde härter und beanspruchte mehr Zeit. Das Internet fand seinen Einzug in private Haushalte und ich begann, mich in die Fahrrad-Technik einzulesen.

Nach drei Jahren nahm noch einmal mein gesamtes Taschengeld in die Hand und kaufte mir leichte Rennrad-Laufräder mit 16-Speichen, dazu unprofilierte 37 mm Slicks, einen steileren Vorbau und hydraulische Felgenbremsen. Das Fahren machte gleich viel mehr Spass, jetzt lief das Rad richtig gut und leicht!

1999 - MTB mit Federgabel, RR-Laufrädern und 21 Gang-Schaltung
Ein verbasteltes 26″ MTB. Die leichtläufigen 16-Speichen RR-Laufräder konnten den zu großen Rahmen dennoch nicht wett machen…

Dennoch konnten die Umbauten den zu großen Rahmen nicht wett machen, so dass das einst so geliebte Radfahren immer weniger zu meinem Freizeit-Spaß zählte. Die wohl weiteste Ausfahrt war etwa 60 km – und das auch nur einmal.

Es folgten lange Jahre des Lernens, der Ausbildung, des Studiums, der Arbeit. Meine Freizeit verbrachte ich mit zeichnen, airbrush, lesen, fotografieren, Gitarre spielen, Aquaristik. Motorradtouren, Bergwanderungen und Snowboard-Ausflüge zusammen mit meinem Mann komplettierten das Programm. Mein Rad diente nur dem Zweck von A nach B zu kommen. Als Besitzerin eines Autos fuhr ich kaum noch damit.

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