Mein erstes Rad brachte mir 1987 das Christkindl. Ohne Vorderradbremse, ohne Schaltung – lediglich eine Rücktrittbremse hatte das gute Stück. Wie ich später erfuhr hatte mein Vater das Rad in einem Straßengraben gefunden und komplett hergerichtet, sogar neu lackiert!
Wie man sieht noch ein wenig groß für mich, aber bis zum Frühling sollte es dann schon passen.
Laut Erzählungen wollte ich im Alter von drei Jahren die Stützräder abmontiert haben. So blieben zwar die ersten Stürze mit aufgeschrammten Knien und Ellbogen nicht aus, aber das war eher Nebensache, denn die neu gewonnene Kurvenlage war einfach super.
Als ich neun Jahre alt war hatte plötzlich jedes Nachbarskind ein Einrad.
Ich nervte meine Eltern tagelang unsäglich damit und bekam letztlich auch eines. Nach einem Tag hatte ich den Dreh raus und es folgten Monate, in denen ich überall nur noch mit dem Einrad hinfuhr. Sogar in den Urlaub – vier Wochen Bootsurlaub (!) in Kroatien – musste das Ding mit.
Ich war schon ein sehr dickköpfiges Kind…
Mit 11 Jahren machte ich meine erste Radreise zusammen mit meiner damaligen besten Freundin und deren Eltern. Meine Freundin lieh mir ihr “altes” Rad, ein Trekkingrad mit 18 Gängen, und wir fuhren in zwei Tagen 120 km von Rosenheim zum Salzbergwerk in Bad Reichenhall – bis heute denke ich mit Freude an diese Reise zurück!
Bis zum 12. Lebensjahr musste ich mit gebrauchten Rädern fahren, alle hatten Rücktrittbremse und max. eine 3-Gang-Nabenschaltung. Mädchenräder, die vor mir bereits von meinen Cousinen und meiner Schwester gefahren worden waren.
Mein größter Wunsch war ein cooles Mountainbike mit Kettenschaltung und breiten profilierten Reifen. Mit Diamant-Rahmen, mit Stange und nicht wieder so ein Mädchenrad… Und es durfte weder Schutzbleche noch Gepäckträger haben! Meine Eltern wehrten sich vehement, aber mein Sturkopf sollte stärker bleiben.
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